Jeder der selber Laminat in seinem Haus oder seiner Wohnung verlegen möchte und das nicht jeden Tag macht, stellt sich irgendwann die Frage, ob denn der Untergrund, den man nach dem Entfernen des alten Bodens sieht, für den Einbau des neuen Bodenbelags überhaupt tauglich ist. Oder kann es Probleme beim neuen Boden geben?
Ja, diese Frage sollte man sich stellen, denn es kann nach getaner Arbeit tatsächlich Schwierigkeiten geben, die das gute Ergebnis der eigenen Arbeit zunichte machen können.
Ich stand auch vor dieser Frage. Da es verschiedene Untergrundarten gibt, stellt man als Erstes fest, welchen Untergrund man im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung hat. Grundsätzlich gibt es Estriche, Holzböden, Fliesen und Steinzeug sowie Altuntergründe, wie Teppichböden, PVC, Linoleum usw.
Ich gebe hier meine Erfahrungen über Estricheuntergründe weiter. Es gilt hier vorallem 3 Dinge zu prüfen:
1. Ist die notwendige Ebenheit gegeben?
2. Hat der Estrich die ausreichende Sauberkeit und Festigkeit?
3. Ist da Feuchtigkeit im Untergrund?
Als Laie fragt man sich möglicherweise, warum soll ich mich damit überhaupt beschäftigen? Auf der Hand liegen z.B. folgende Antworten:
Also Grund genug, einen normgerchten Untergurnd zu schaffen!
1. Die Ebenheit. Laminatdielen sind ja relativ feste aber dennoch biegbare Dielen. Sie überbrücken im unbelasteten Zustand gut Unebenheiten, wird jedoch beim Begehen durch das Körpergewicht nach unten gedrückt. Es entsteht ein unschönes Begehgefühl. Deshalb ist es wichtig eine ausreichende Ebenheit zu schaffen. Ob und wie uneben euer Untergrund ggf. ist, könnt ihr mit einer geraden Latte, einem Metallprofil oder natürlich mit einer langen Wasserwaage oder einem Richtscheit prüfen. 2 m sollte das Scheit schon sein. Zu messen ist immer die Vertiefung zwischen zwei Erhöhungen (Stichmaß). Liegt das Stichmaß z.B. bei einem Abstand von ca. 1 m (von Erhöhung zu Erhöhung) über 4 mm, oder bei einem Abstand von ca. 2 m über 6 mm, sollte man den Boden glätten. Dies tut man mit einer Nivellierspachtelmasse. Vorher sollte man den Untergrund gut abschleifen und mit einer speziellen Grundierung grundieren, damit man eine ausreichende Haftbrücke herstellt und die Spachtelmasse sich nicht vom Untergrund löst.
2. Die Sauberkeit, die Festigkeit. Es empfiehlt sich absolut den Untergrund richtig sauber zu machen, bevor man die PE-Folie oder Unterlage und darauf das Laminat verlegt. Zum einen ist es wichtig, dass der Untergrund gut gekehrt und gesaugt wird, zum anderen machen aber auch Altbeläge z.B. Teppichböden mitunter Probleme, da sie eine guten Nährboden für Bakterien, Milben usw. bilden können. Entgegen der häufig anzutreffenden Meinung ist alter Teppichboden keine gute Unterlage für neues Laminat. Deshalb mein Tipp: Besser ausbauen und einen sauberen und trockenen Untergrund schaffen. Es ist auch stets zu prüfen, ob der Untergrund fest und stabil ist. Bei einem Estrich kann man das durch Sichtprobe und die so genannte Gitterritzprüfung tun. Erst den Estrich mit genauen Blicken auf Risse, Löcher und ausgebrochene Stellen prüfen. Anschließen empfiehlt sich die Gitterritzprüfung. Wenn kein spezielles Werkzeug dafür vorhanden ist, kann man sie mit einem Cuttermesser oder Schlitzschraubendrehen durchführen. Dazu ritzt Du 3 Linien paralles und so tief wie möglich, im Abstand von ca. 5 mm in den Estrich. Anschließend 3 weitere Linien so, dass sie die ersten drei Linien im Winkel von 45° kreuzen, so dass ein Rautenmuster entsteht. Bröselt oder bricht der Estrich an Kreuzungspunkten der Linien, ist er nicht ausreichend fest und sollte verfestigt werden. Dafür kommen spezielle Grundierungen zum Einsatz.
3. Die Feuchtigkeit. Die Feuchtigkeit - und ich spreche hier ausschließlich über die Feuchtigkeit von unten, die also aus dem Untergrund kommt, die sogenannte kapillar aufsteigende Feuchtigkeit - ist heute ein regelrechter Dauerbrenner, wenn es um Schäden im Bodenaufbau geht. Weiß man nicht, dass der Untergrund feucht ist, kann man das mit einem elektrischen Messgerät oder mit dem CM-Messgerät prüfen. Ist der Untergrund zu feucht (z.B. 2.0 CM-% für Zementestriche), sollte man den Untergrund mit einer speziellen Feuchtigkeitssperre absperren. Diese spezielle Grundierung wird auf den Untergrund mit einer Walze aufgerollt.
Laminat ist im Grunde wegen seines Aufbaus (MDF- oder Weichholzkern) stets feuchtigkeitsempfindlich, auch wenn neue und etwas höherwertige Laminate heute in der Produktion gegen Feuchtgkeit mehr geschützt werden als früher. Deshalb ist beim Laminat immer mit einer Folie, die als Dampfbremse dient, zu arbeiten. Auch wenn der CM-Wert unter dem maximalen Limit liegt oder der Untergrund "trocken" erscheint. Diese wird vollflächig auf den Untergrund mit einer Überlappung von ca. 10 cm verlegt und an den Wänden um etwa Laminatstärke an der Wand hochgezogen. Diese Dampfbremsfolie schützt das Laminat vor Feuchtigkeit von unten. Neben einer einfachen PE-Folie gibt es auch kombinierte Laminat-Unterlagen, die als Dampfbremse und als Trittschlldämmung dienen.
Ich hoffe, dass euch diese Tipps weiterhelfen und auf den richtigen Weg brigen. Abschließend ein paar hilfreiche Links zu hochwertigen Produkten, die man im bei Bedarf beruhigt verwenden kann.
Nivellierspachtelmasse, Grundierung unter der Spachtelmasse und zum Verfestigen von Estrich, leicht zu verarbeitende Feuchtigkeitssperre, PE-Folie als Dampfbremse, Kombiunterlage (Dampfbremse und Trittschalldämmung)